, Rolf Klaus

Megalithweg Sonntag, 08. November 2020

 

Zeugen der Urzeit ...

26 Naturfreunde aufgeteilt in zwei Gruppen beginnen unter der Leitung von Frieda und Ursula mit Hassan ihre Wanderung auf dem Megalithweg in Feldbrunnen-St. Niklaus, Solothurn.

 

 

Von Frieda erhalten wir eine kurzen Einführung:

Als Megalith (von altgriechisch μέγας mégas „groß“ und λίθος líthos „Stein“) bezeichnet man einen großen, meist unbehauenen Steinblock, der aufgerichtet und manchmal in Steinsetzungen positioniert wird.

Der Rhonegletscher hat im Laufe der letzten Eiszeit aus den Walliser Alpen die erratischen Blöcke in den Raum Solothurn an den Jurasüdfuss getragen.

Zuerst erreichen wir die St. Niklaus Kirche und dasSchloss Waldegg. Die Kirche wurde 1689 erbaut und ist umgeben von einem sehr schönen und gepflegten Friedhof. Das Schloss wurde zwischen 1682 und 1686 von Schultheiss Johann Viktor I. von Besenval erbaut und gehört heute dem Kanton Solothurn.

Eine breite Allee führt uns in einen Mischwald mit Buchen, Eichen und Ahorn. Nachdem wir an der Biedermannsgrube, wo die geschützten „Glögglifrösche“ (=Geburtshelferkröten) hausen, vorbei sind, tauchen die ersten erratischen Blöcke und die grossen Findlinge auf. Bei jedem grossen Steinblock von besonders imposanter Form steht jeweils eine Orientierungstafel mit Angaben zu seiner Herkunft und seinen teilweise wundersamen Eigenschaften. Da ist der „Rütschlitstein“, Frauen mit Kinderwunsch können dort hinunter rutschen und werden schwanger (so sagt es jedenfalls die Sage). Dann gibt es einen Megalith benannt „Steinsetzung“ mit astronomischer Ausrichtung aufgrund der Mondwenden (= Aufgangspunkt des Mondes).

 

 

 

Auch der Findling „Schildkröte“ scheint in ein astronomisches Peilsystem eingebunden zu sein. Ja vor X-tausend Jahren gab es noch keinen Kompass für die Wanderfreunde geschweige denn ein Handy mit Ortungsdienst. Man orientierte sich an den Sternen.

 

 

 

 

 

 

Nun stehen wir staunend vor dem „Chli Matterhorn“. Er erinnert an den berühmten Berg und daran, woher die Findlinge stammen.


 

Die Mittagspause mit Essen aus dem Rucksack findet im alten Steinbruch der „Zettergrube“ statt. Hier wurde ein neuer Teich für den „Glögglifrosch“ zur Erweiterung seines Lebensraums angelegt. Bevor wir durch die Verenaschlucht zur Einsiedelei mit der Kapelle heruntersteigen treffen wir auf den „Gnappstein“. Er wird als Orakelstein auf Kult- und Opferplätzen gedeutet. Auf dem Megalithweg sind insgesamt 12 Findlinge mit Informationstafeln versehen.

Die Verenaschlucht ist ein Ort der Stille. Die Einsiedelei Sankt Verena ist eine der heiligen Verena geweihte Eremitage mit der St. Martinskapelle, der Magdalenen- und der Ölberggrotte.

Auf einem romantischen Weg durch den Wald und mit mehreren Brücken über den Verenabach kehren wir zum Ausganspunkt unsere Wanderung zurück und an das Ende des Megalithwegs in Wengistein/Solothurn.

 

 

 

 

Grosser Dank geht an Frieda für Vorbereitung und Leitung und an die spontanen Helfer Ursula und Hassan. Sie ermöglichten eine Aufteilung in zwei Gruppen. So mussten keine Naturfreunde abgewiesen werden und zuhause bleiben. Erneut Alle dabei.

Text und Bilder: Rolf Klaus